Nach Skandal um Dr Disrespect: Sogar ein toter Online-Shooter kappt jetzt alle Verbindungen

Immer mehr Firmen und Spieleentwickler setzen ein Zeichen gegen Dr Disrespect - jetzt meldet sich sogar ein toter Online-Shooter zurück.

So wurde der 20-Euro-Skin von Dr Disrespect im Jahr 2021 beworben. So wurde der 20-Euro-Skin von Dr Disrespect im Jahr 2021 beworben.

Guy Beahm, besser bekannt als Dr Disrespect, wurde 2020 ohne öffentliche Erklärung von Twitch gebannt. Im vergangenen Monat gab Beahm zu, dass er 2017 über die mittlerweile eingestellte Twitch-Funktion Whisper Nachrichten mit einer Minderjährigen ausgetauscht habe, die manchmal zu unangemessen wurden. Die Minderjährige habe Beahm darüber informiert, dass sie minderjährig sei, woraufhin er ihr weiterhin sexuell eindeutige Nachrichten geschickt habe.

Nach den Enthüllungen beendeten mehrere Partner und Sponsoren ihre Zusammenarbeit mit Dr Disrespect. Dazu gehören Headset-Hersteller Turtle Beach, Entwickler 2K und die San Francisco 49ers. Auch Midnight Society, das von Beahm mitbegründete Spieleentwicklungsstudio, beendete die Zusammenarbeit. Die Monetarisierung seines YouTube-Kanals wurde ebenfalls ausgesetzt.

Nun hat sich auch Hi-Rez Studios, der Entwickler von Spielen wie Smite und Paladins, von Dr. Disrespect distanziert.

Toter Online-Shooter löscht 20-Euro-Skin

In einem offiziellen Statement auf dem Twitter-Account von Rogue Company, welches ebenfalls von den Smite-Machern stammt, heißt es:

Hey Rogue Company, wir haben die Inhalte von Dr. Disrespect, die zuvor im Spiel verfügbar waren, deaktiviert. Wir werden allen betroffenen Konten diese Woche den vollen Rogue Buck-Betrag erstatten.

Diese Maßnahme betrifft unter anderem einen Charakterskin, der für 20 Euro (2.000 Rogue Bucks) verkauft wurde, sowie eine von Dr Disrespect entworfene Spielkarte.

Der besagte Skin von Dr Disrespect im Spiel Rogue Company. Der besagte Skin von Dr Disrespect im Spiel Rogue Company.

Die Entscheidung, lediglich die Rogue Bucks und kein echtes Geld zurückzuerstatten, sorgte für Unmut unter den Spielern. Viele Spieler hatten offenbar auf eine unerwartete Finanzspritze gehofft, denn mit der Echtgeld-Währung dürften nur die Wenigsten noch etwas anfangen können.

Rogue Company hat seit etwa einem Jahr keine größeren Updates mehr erhalten. Während es zu Spitzenzeiten über 12.000 gleichzeitige Spieler auf Steam hatte, sind es derzeit nur noch wenige hundert. Viele Käufer des Skins dürften also längst weitergezogen sein und die virtuelle Währung hat für sie kaum noch einen Nutzen.

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