Henryk Lüderitz

Henryk Lüderitz

für Young Professionals, junge Führungskräfte, Leadership, Talente & High Potentials

5 Todsünden im Bewerbungsprozess – so scheidest du bereits vor dem Vorstellungsgespräch aus

©Krzysztof Hepner/Unsplash
Kleine Fehler können im Bewerbungsprozess eine große Wirkung haben.

Wenn du eine interessante Stellenanzeige gefunden hast, beginnt eine spannende Zeit für dich: Der Bewerbungsprozess. Bereits auf der ersten Etappe, dem Weg zum Vorstellungsgespräch, lauern viele Hürden und Hindernisse. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du größten Fettnäpfe vermeiden kannst.

Massenbewerbungen

Wenn du dich in einer beruflichen Entwicklungs- oder Orientierungsphase befindest, liebäugelst du wahrscheinlich mit mehreren Unternehmen. Verschickst du deine Bewerbung allerdings als Massenbewerbung an X Unternehmen, ist das zwar sehr effizient, wird von Personalern aber schnell erkannt. Im schlimmsten Fall (echtes Praxisbeispiel von einem meiner Kunden) unterläuft dir nämlich ein Flüchtigkeitsfehler beim Firmennamen oder Namen der Ansprechpartner. 

Als Frau oder Herr Maier würdest du Bewerbungen auch aussortieren, die an Herrn Scholz von einem anderen Unternehmen adressiert sind, oder?

Die Lösung für diese Todsünde ist einfach: Schreibe höchstens 2-4 Unternehmen pro Tag an und lass dir Zeit für individuelle Anschreiben und ausführliche Kontrollen deiner Bewerbung.

Langweilige Anschreiben

Als Todsünde #2 gilt in Personalabteilungen das langweilige Standard-Anschreiben. Nimmst du eine der zahlreichen Vorlagen, die im Internet verfügbar sind, ist das zwar effizient aber sehr langweilig. Da die verfügbaren Vorlagen für möglichst viele Bewerbungsprozesse passen sollen, fehlt ihnen jegliche Individualität.

Stell dir vor, du sitzt in der Personalabteilung und liest täglich 20-30 Anschreiben. Bereits nach wenigen Tagen wird es dir mit "Standard-Anschreiben" gehen, wie beim Memory-Spiel... "Das kenne ich doch!!" Einige meiner Kunden berichten teilweise von absolut identischen Anschreiben, die sie bereits mit einem schnellen Blick erkennen.

Die Lösung ist hier ebenfalls einfach: Nimm dir die Zeit und entwirf ein ganz persönliches Anschreiben. Wichtig ist dabei, dass du bereits mit dem ersten Satz eine individuelle Note setzt. Nach dem üblichen "Ich bewerbe mich hiermit..." steigen viele Personaler schon aus. Ersetze diesen Satz z.B. durch eine Variante von "Durch meine aktuelle Tätigkeit im Bereich X informiere ich mich regelmäßig über Entwicklungen in diesem Bereich. Dabei ist mir ihre sehr interessante Anzeige aufgefallen..." 

Bewerbungsbilder aus der Hölle

An dieser Todsünde scheiden sich die Geister. Darf ein Bild im Bewerbungsprozess überhaupt eine Rolle spielen oder werden damit nur Klischees und Vorurteile geschürt? Unabhängig von dieser grundsätzlichen Frage zielt die Erfahrung meiner Kunden auf eine andere Art der Todsünde. Bewerbungsbilder, die einem offensichtlich privaten Kontext entsprungen sind. Selbstverständlich ist es wieder sehr effizient, sich Zeit und Geld für einen Fototermin zu sparen und stattdessen ein hübsches Urlaubsbild zu beschneiden und zu nutzen.

Was würdest du von einer Person denken, die sich als Profi bewirbt, aber mit einem Bild aufwartet, dass in zwei Minuten auf dem Smartphone zugeschnitten und eingefügt wurde? Aktuelles und skurriles Praxishighlight: Selfies!

Die Lösung kostet in diesem Fall Zeit und Geld. Investiere einmalig in einen Fototermin und lass dich professionell in Szene setzen. Meistens sind diese Termine in 1-2 Stunden erledigt und kosten zwischen bis maximal 200,-€.

Technische Fehler

Eine weitere Hürde stellt die Nutzbarkeit der Bewerbungsunterlagen dar. Was nach einem NoBrainer klingt, führt in der Praxis häufig dazu, dass Bewerbungen schlichtweg nicht nutzbar sind. PDF-Dokumente mit Passwortschutz, ZIP-Dateien, die sich nicht öffnen lassen oder sonstige technische Fehler verhindern, dass in der Personalabteilung deine Unterlagen überhaupt gelesen werden können.

Die Lösung ist einfach: Prüfe vor dem Versand deiner Bewerbung, ob sich alle Anhänge und Dokumente öffnen lassen und gut lesbar sind. Als echte Generalprobe kannst du die Bewerbungsunterlagen an einen Freund schicken, der den Praxistest sogar auf einem anderen PC durchführt. Klappt dieser Schritt problemlos, werden deine Unterlagen auch im Unternehmen gut ankommen.

Ghosting

Als letzte Todsünde steht die Erreichbarkeit von Bewerbern im Raum. Teilweise ist die Kontaktaufnahme mit Bewerbern:innen so schwierig, dass Personaler vom "Ghosting" also vom Verschwinden sprechen. Besonders ärgerlich ist die schlechte Erreichbarkeit, wenn der Grund für die Kontaktaufnahme eine Terminvereinbarung für ein Jobinterview ist. In der Regel versuchen Unternehmen 2-3x die Person zu erreichen. Danach wird die Bewerbung aussortiert.

Die Gründe für die schlechte Erreichbarkeit sind teilweise banal. Die meisten Bewerber:innen nutzen private E-Mailadressen oder Telefonnummern. Dort gehen dann Mailanfragen oder Anrufe aus den Unternehmen schnell in der Masse der privaten Mails und Anrufe unter.

Professioneller ist es, wenn du dir für deine Bewerbung eine spezielle E-Mail einrichtest, auf der dann auch nur die Kommunikation mit den Unternehmen eingeht. Diese Mail kann dann beispielsweise: bewerbung.nachname@Provider.de lauten. Außerdem empfehle ich dir in der Bewerbungsphase eine Mailbox auf dem Handy einzurichten und diese seriös zu besprechen. Ein "Moin Leute, ihr wisst was zu tun ist!" kommt im Freundeskreis gut an, bei Personalabteilungen eher nicht.

Erfolgreiche Bewerbungen lassen sich trainieren

Auch wenn die Bewerbung bei einem Unternehmen sehr individuell ist, haben die Bewerbungsprozesse der Unternehmen viele Gemeinsamkeiten. Auch willkürlich wirkende Fragen oder knifflige Aufgaben im Vorstellungsgespräch haben einen logischen Hintergrund. Wenn du im Bewerbungsprozess überzeugen möchtest, zählen dafür nicht nur deine Skills und Unterlagen. In der Praxis überzeugen immer wieder Bewerber:innen, die durchschnittliche Skills haben, sich im Bewerbungsprozess dafür aber sehr gut strukturiert und vorbereitet präsentieren.

Diese Struktur und Vorbereitung lässt sich ganz einfach trainieren. So, wie sich auch die Antworten auf knifflige Fragen vorbereiten lassen. Mit dieser Vorbereitung wirst du dich selbstsicher fühlen und durch ein ruhiges und gut strukturiertes Auftreten punkten. In meinem Online-Seminar "Bewerbungstraining" habe ich dir in über 55 Videolektionen alle Tipps und Tricks zusammengefasst, die du für eine erfolgreiche Bewerbung brauchst. Als Xing-Leser:in bekommst du das Seminar mit einem 90% Rabatt und zahlst statt 199,-€ nur 19,90 €.

Deine Erfahrungen im Bewerbungsverfahren

Welche Erfahrungen hast du bei Bewerbungen gemacht? Was waren dort deine größten Fehler oder Erfolge?

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Viele Grüße.. Henryk

Wer schreibt hier?

Henryk Lüderitz
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Management-Trainer, Führungskräftecoach, Keynote-Speaker & Inhaber, Lüderitz | Young Professionals

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Die Herausforderungen von Young Professionals kenne ich aus eigenerer Erfahrung: Bereits mit Anfang 20 war ich bei Vodafone in einem Talentprogramm. Es folgten Positionen als Projektleiter und Führungskraft. Nach 12 Jahren im Konzern arbeite ich jetzt als Trainer und Coach für Young Professionals.
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