Inland

SPÖ-Chef Andreas Babler will von den Parteichefs der übrigen Parteien im Wahlkampf eine Zusicherung, dass es nach der Nationalratswahl keine Einsparungen bei Pensionen, Bildung und Gesundheit geben wird. In einem heute übermittelten Brief an die Vorsitzenden der Parlamentsparteien warnte Babler angesichts der „düsteren Budgetsituation“ vor Einschnitten bei Pensionen und „der Zukunft unserer Kinder“ sowie „einer weiteren Zerschlagung der Gesundheitsversorgung“.

Die SPÖ kritisiert seit Längerem die Budgetpolitik der türkis-grünen Regierung und warnt vor einem nach der Wahl nötigen Sparpaket in Höhe von zehn Milliarden Euro. Statt Einsparungen im Sozialstaat warb Babler einmal mehr für Vermögenssteuern, die Rücknahme der Konzernsteuersenkung sowie eine Abschöpfung von „Übergewinnen“ von Banken und Energiekonzernen.

Kritik von FPÖ und NEOS

FPÖ und NEOS reagierten mit Kritik auf den Vorschlag. Der freiheitliche Generalsekretär Michael Schnedlitz forderte Babler auf, „von weiteren Spamnachrichten Abstand zu nehmen“. Die FPÖ warf Babler vor, als Bürgermeister von Traiskirchen seine Bürgerinnen und Bürger selbst über Gebühr zu belasten.

Um die Budgetpolitik wieder auf einen nachhaltigen und EU-regelkonformen Pfad zu bringen, brauche es „einen ehrlichen Kassasturz – und keine unseriösen Versprechen“, meinte NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos. Die nächste Regierung müsse durch harte, aber dringend notwendige Reformen den Spielraum schaffen, um die Steuerquote auf unter 40 Prozent zu bringen, forderte er und warnte vor einer „Proporz-Ausgabenpolitik von ÖVP, SPÖ oder FPÖ“ nach den „türkis-grünen Spendierhosen“.

Die ÖVP zeigt FPÖ-Chef Herbert Kickl wegen dessen Aussage im Untersuchungsausschuss zum „Rot-blauen Machtmissbrauch“ an. In sechs Punkten ortet die Volkspartei Falschaussagen, wie Fraktionsführer Andreas Hanger (ÖVP) heute ausführte.

Auf Nachfrage räumte er ein, dass die ÖVP solche Anzeigen in der Vergangenheit selbst kritisiert hatte. Anders als beim erstinstanzlich verurteilten Ex-ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz sieht er aber bei Kickl „unglaublich viel Substanz“ vorliegen.

Es geht um Äußerungen Kickls in dem von der ÖVP allein getragenen Untersuchungsausschuss im April. Dort hatte der FPÖ-Chef und frühere Innenminister einen Bezug und eine Beteiligung zur Firma Signs in seiner Zeit als Minister ebenso abgestritten wie eine Geschäftsbeziehung und eine (Mit-)Eigentümerschaft der zugehörigen Immobilie.

Sachverhaltsdarstellung auf 19 Seiten

Für Hanger waren das alles Falschaussagen. Auch falsch ausgesagt habe Kickl zur Nichtbeziehung des früheren FPÖ-Abgeordneten Hans Jörg Jenewein zum Innenministerium und zu von Kickl insinuierten Treffen von Bundespolizeidirektor Michael Takacs mit dem flüchtigen Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek. Kickl sagte außerdem, er habe sich im Innenministerium nicht um Inserate gekümmert, was laut Hanger ebenfalls falsch ist.

„Ich darf zusammenfassen, dass wir umfangreichst Falschaussagen sehen, die wir mit dem heutigen Tag entsprechend zur Anzeige bringen“, sagte Hanger und präsentierte eine 19-seitige Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Wien. Diese müsse nun aktiv werden. Der ÖVP-Mandatar erwartet, dass die FPÖ einem allfälligen Antrag zur behördlichen Verfolgung Kickls zustimmen werde.

Vorwürfe für FPÖ haltlos

FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker sprach in einer Aussendung von haltlosen und klar widerlegten Anwürfen. Er ortete eine „Sommermärchenstunde“, die das „bebende ÖVP-Panik-Barometer“ beweise.

NEOS-Fraktionsführer Yannick Shetty sprach von einer „neuerlichen Schlammschlacht“.

Auch die Bierpartei wird bundesweit bei der Nationalratswahl antreten. Die Partei von Dominik Wlazny hat ausreichend Unterstützungserklärungen für eine Kandidatur gesammelt, wie sie heute in einer Aussendung mitteilte.

Mit Bierpartei, KPÖ, die ebenfalls die nötigen Unterschriften bereits zusammen hat, und den Parlamentsparteien werden damit zumindest sieben Parteien bei der Wahl am 29. September auf dem Stimmzettel stehen.

„Österreich ist voll“, formulierte es Wlazny, nachdem die Partei nach eigenen Angaben in allen neun Bundesländern ihre Unterstützungserklärungen eingereicht hatte. Auf dem Stimmzettel wird die Partei unter dem Namen BIER aufscheinen.

Die 2015 als Satireprojekt des als Marco Pogo bekanntgewordenen Punkrocksängers Wlazny gestartete Partei hat Umfragen zufolge durchaus Chancen, in den Nationalrat einzuziehen.

Antritt in Wien 2019

Schon 2019 trat die Partei bei der Nationalratswahl an – allerdings nur in Wien, wo sie knapp 5.000 Stimmen erhielt. Seit 2020 ist die Bierpartei mit elf Mandaten in Bezirksvertretungen in Wien vertreten, verpasste aber den Einzug in den Wiener Landtag.

Den bisher größten Erfolg verzeichnete der Parteigründer bei der Bundespräsidentenwahl, als Wlazny bundesweit 8,3 Prozent der Stimmen erreichte und in Wien sogar Platz zwei errang.

Der Bundesrechnungshof hat in einem am Freitag veröffentlichten Bericht die FH Burgenland und die FH Vorarlberg geprüft und verglichen. Scharf kritisiert wird die intransparente Finanzierung der FH Vorarlberg – unter anderem über Umwege durch die landeseigenen illwerke vkw.

Mehr dazu in vorarlberg.ORF.at

Laut dem Bericht ist die Finanzierung der FH Burgenland transparenter als jene der FH Vorarlberg, allerdings ist im Burgenland die Rate der Studienabbrüche höher.

Mehr dazu in burgenland.ORF.at

EU

Im Streit um die Tiroler Anti-Transitmaßnahmen auf der Brennerstrecke hat Italien die bereits angekündigte Klage gegen Österreich vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) eingebracht. Ein dementsprechender Beschluss wurde heute vom Ministerrat in Rom gefasst, wie das italienische Verkehrsministerium bekannt gab.

Verkehrsminister Matteo Salvini von der rechtspopulistischen Lega sprach davon, nun mit der „österreichischen Arroganz Schluss machen“ zu wollen.

Der Vizepremier meinte, damit „die Rechtssicherheit für die europäischen Spediteure wiederherzustellen.“ Italien reichte die Klage laut Artikel 259 EG-Vertrag ein, was ein präzedenzloser Fall war.

EU-Kommission machte Weg für Klage frei

Die EU-Kommission hatte Mitte Mai im Transitstreit den Weg für die Klage Italiens freigemacht. In einer Stellungnahme gab die Behörde der Kritik Italiens in markanten Bereichen recht, auf ein eigenes Vertragsverletzungsverfahren wurde aber verzichtet. Einige der Tiroler Maßnahmen würden den freien Warenverkehr einschränken.

Konkret nannte man hier in einer veröffentlichten Aussendung am Ende eines dreimonatigen Verfahrens das Nachtfahrverbot, Sektorales Fahrverbot für „bestimmte schienenaffine Güter“, das Winterfahrverbot an Samstagen und die Rationierung der Einfahrt von Schwerlastfahrzeugen auf die Autobahn, also die Lkw-Blockabfertigung bzw. Dosierung.

Einige Argumente Österreichs erkannte die Brüsseler Behörde zwar an, die Maßnahmen seien aber nicht kohärent und könnten daher nicht „durch die Erreichung der angestrebten Ziele (Umweltschutz, Straßenverkehrssicherheit, Verkehrsfluss oder Versorgungssicherheit) gerechtfertigt werden.“

Darüber hinaus dürften einige dieser Maßnahmen ausländische Unternehmen eher betreffen als österreichische, hieß es. Was den Einwand Italiens gegen Österreich bezüglich einer angeblich mangelnden loyalen Zusammenarbeit anbelangte, stellte die Kommission hingegen fest, dass Italien keine ausreichenden Beweise zur Untermauerung dieses Vorwurfs vorgelegt hatte.

Ausland

Das Welternährungsprogramm (WFP) sieht sich gezwungen, die Lebensmittelrationen für die Familien im Gazastreifen zu verkleinern. Nur so sei es möglich, eine umfassende Versorgung für die neu vertriebenen Menschen zu gewährleisten, teilte das WFP, eine Organisation der Vereinten Nationen, heute im Onlinedienst X mit.

„Die Nahrungsmittelvorräte und humanitären Hilfsgüter im Zentrum und Süden des Gazastreifens sind sehr begrenzt, und es gelangen kaum kommerzielle Lieferungen dorthin“, fügte das WFP hinzu.

Halbe Million Menschen leiden Hunger

Fast eine halbe Million Menschen im Gazastreifen leiden nach Angaben der Vereinten Nationen unter katastrophalem Hunger. „Beschränkter Zugang und begrenzte Hilfsgüter haben zur Folge, dass Familien oft nicht die Unterstützung mit Nahrungsmitteln erhalten, die sie benötigen“, teilte die UNO kürzlich mit.

Nach mehr als neun Monaten Krieg und schweren Zerstörungen im Gazastreifen ist die humanitäre Situation laut Hilfsorganisationen für die Bevölkerung extrem belastend. Ein Ende ist bisher nicht in Sicht.

Der frühere US-Präsident Barack Obama stellt sich hinter seine Parteikollegin Kamala Harris als Kandidatin der Demokraten für die Wahl im November.

Harris habe die volle Unterstützung von ihm und seiner Frau Michelle, teilte Obama heute auf der Plattform X mit. Eine Mitteilung von Harris’ Wahlkampfteam bestätigte, dass die 59-Jährige die Unterstützung der Obamas habe.

Ein russischer Staatsbürger hat in einem von der Nachrichtenagentur RIA verbreiteten Video gestanden, im Auftrag des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU den Anschlag auf einen Offizier in dieser Woche in Moskau verübt zu haben.

Mann in Handschellen vorgeführt

Eine Stellungnahme der Ukraine zu dem heute verbreiteten Video gibt es noch nicht. Unabhängig überprüfen lassen sich die Aussagen des in Handschellen vorgeführten Mannes nicht.

FSB: Mann von Türkei ausgeliefert

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB erklärte, der Mann sei von der Türkei, wohin er nach dem Anschlag geflogen sei, ausgeliefert und den Ermittlungsbehörden übergeben worden. In dem an einigen Stellen bearbeiteten Video sagte der Mann, er sei im vergangenen Jahr vom ukrainischen Geheimdienst angeworben und aufgefordert worden, „einen Offizier“ zu töten.

Auf Wunsch seines ukrainischen Vorgesetzten habe er die Bestandteile für den Bau einer Bombe zusammengetragen und den Sprengsatz dann unter dem Auto des Offiziers platziert. Als Belohnung habe man ihm die ukrainische Staatsbürgerschaft und 10.000 bis 20.000 Dollar versprochen.

Die russische Zeitung „Kommersant“ hatte am Mittwoch berichtet, ein Offizier des Militärgeheimdienstes sei im Norden von Moskau durch eine Autobombe verletzt worden. Andere Medien hatten ihn als Offizier des regulären Militärs beschrieben.

Seit Beginn eines neuen israelischen Angriffs in Chan Junis im südlichen Gazastreifen sind nach Armeeangaben etwa 100 bewaffnete Hamas-Mitglieder getötet worden.

Die Offensive begann am Montag, nachdem sich in der Stadt nach israelischen Informationen Kämpfer der islamistischen Terrororganisation Hamas neu organisiert hatten.

Der Einsatz diente demnach auch dem Ziel, die Leichen von fünf israelischen Geiseln zu bergen. Bei Luftangriffen und Panzerbeschuss gab es aber auch zahlreiche zivile Opfer. Alle Angaben konnten derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

Nach Angriffen auf drei Dörfer im Norden von Papua-Neuguinea mit mindestens 26 getöteten Menschen hat der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, die zuständigen Behörden aufgefordert, „unverzüglich unparteiische und transparente Untersuchungen durchzuführen und sicherzustellen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden“.

Die betroffenen Familien müssten zudem Entschädigungen und Schutz vor möglichen neuen Angriffen erhalten, so der Österreicher. Auslöser der Gewalt in der Provinz Ostsepik waren laut UNO Streitigkeiten um Land- und Wasserrechte. „Ich bin entsetzt über den schockierenden Ausbruch tödlicher Gewalt in Papua-Neuguinea“, schrieb Türk. Unter den Opfern seien 16 Kinder.

Zahl der Toten könnte noch steigen

Die Zahl der Toten könnte auf mehr als 50 steigen, da die Behörden noch nach Vermissten suchten, hieß es. Rund 200 Menschen seien auf der Flucht, nachdem ihre Häuser niedergebrannt worden seien. Die Massaker ereigneten sich bereits am 16. und 18. Juli.

Verantwortlich sei mutmaßlich eine Gruppe von 33 Männern aus Nachbardörfern, die ihre Opfer im Morgengrauen unter anderem mit Schusswaffen, Speeren, Messern und Äxten angegriffen hätten, schrieb die Zeitung „The National“ unter Berufung auf die örtliche Polizei. Viele Frauen und Kinder seien zuvor vergewaltigt worden.

Es war bereits der zweite schwere Gewaltausbruch in dem Inselstaat. Bei einer gewalttätigen Stammesfehde im Hochland waren im Februar mehr als 50 Menschen getötet worden. Der Vorfall ereignete sich in der Provinz Enga, mehr als 580 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Port Moresby.

Die Tropeninsel Papua-Neuguinea liegt nördlich von Australien. Sie ist teilweise noch unerforscht. Zehn Millionen Einwohnerinnen und Einwohner leben in dem Commonwealth-Land, die meisten in bitterer Armut – trotz reicher Vorkommen an Rohstoffen wie Öl, Gas und Gold.

Ukraine-Krieg

Bei nächtlichen Drohnen- und Raketenangriffen Russlands sind erneut Energieanlagen in der Ukraine getroffen worden. Betroffen seien Objekte in den Regionen Schytomyr und Tschernihiw, teilte der Stromversorger Ukrenerho via Facebook mit.

Im Umkreis von Schytomyr sei die Energieversorgung von Haushalten und Industrie zeitweise ausgefallen, in der Früh aber großteils wiederhergestellt worden. Die Reparaturarbeiten dauerten an.

Mehr als 20 Drohnen und eine Rakete eingesetzt

Nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte hat Russland für den Angriff 22 Drohnen und mindestens eine Rakete vom Typ Iskander-M eingesetzt. Laut Flugabwehr wurden 20 Drohnen abgefangen. Allerdings melden die Militärs beider Kriegsparteien stets eine hohe Abfangquote, während es trotzdem oft enorme Schäden am Boden gibt.

Ukrainische Medien veröffentlichten Bilder eines Einschlags in der Stadt Kramatorsk im östlichen Gebiet Donezk. Die Behörden haben noch keine Angaben zu den Schäden gemacht, ebenso ist unklar, ob es der Einschlag durch die berichtete Iskander-Rakete verursacht wurde.

Offenbar mehrere Explosionen auf der Krim

Auf der Gegenseite gab es auch mehrere Explosionen auf der seit 2014 von Russland annektierten Krim. Auf Videos ist ein größerer Brand zu sehen. Unbestätigten Medienberichten zufolge wurde ein Munitionslager in der Nähe des Militärflughafens Saki getroffen. Das russische Verteidigungsministerium hat den Angriff nicht kommentiert, sondern nur den Abschuss von Drohnen über den Gebieten Rostow und Kursk gemeldet.

Wirtschaft

Die Zahl der Krankenstandstage ist 2023 leicht gestiegen. Unselbstständige Erwerbstätige waren im vergangenen Jahr im Schnitt 15,4 Tage im Krankenstand, um einen halben Tag mehr (14,9 Tage) als noch 2022. Das geht aus den heute von der Statistik Austria veröffentlichten Daten des Dachverbands der Sozialversicherungsträger hervor.

Die durchschnittliche Dauer eines Krankenstands ging minimal zurück und betrug 9,3 Tage. Frauen waren im Jahresverlauf durchschnittlich 16,2 Tage im Krankenstand und damit um 1,6 Tage länger als Männer.

Der häufigste Grund für Krankenstände war eine Erkrankung des Atmungssystems (durchschnittlich 2,4 Mio. Fälle), gefolgt von infektiösen beziehungsweise parasitären Erkrankungen (715.852 Fälle) und Krankheiten des Muskelskelettsystems (674.946 Fälle).

Psychische Erkrankung häufig Grund für Frühpension

12.872 Personen gingen aufgrund von geminderter Arbeitsfähigkeit oder dauernder Erwerbsunfähigkeit in Frühpension. Das waren um 1,4 Prozent mehr als 2022. Die Gesamtzahl an Personen in Frühpension ist 2023 jedoch um 4,7 Prozent gesunken.

Die meisten Personen in Frühpension sind im Alter zwischen 50 und 59 Jahren, wobei mehr Männer (81.806 Personen) als Frauen (38.096 Personen) in Frühpension sind. Der häufigste Grund für den frühzeitigen Antritt waren 2023 psychische Erkrankung und Verhaltensstörungen.

Der zweitgrößte BayWa-Aktionär, die heimische Raiffeisen Agrar Invest AG, gewährt dem kriselnden deutschen Agrarkonzern ein Darlehen. „Die österreichischen Miteigentümer zeigen sich im Einklang mit den bayrischen Eigentümern der BayWa solidarisch und dokumentieren ihre Unterstützung durch ein Eigentümerdarlehen im Wege der Raiffeisen Agrar Invest AG“, hieß es aus der Pressestelle der Raiffeisen Agrar Invest auf APA-Anfrage ohne genauere Angaben zur Darlehenshöhe.

Der Lagerhauskonzern RWA und Leipnik-Lundenburger (LLI) halten gemeinsam über die Raiffeisen Agrar Invest rund 28,3 Prozent an der BayWa. Eigentümer der Raiffeisen Agrar Invest ist die RWA Raiffeisen Ware Austria Handel und Vermögensverwaltung mit 63,625 Prozent und die Raiffeisen Agrar Holding GmbH der Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs (LLI) Aktiengesellschaft mit 36,375 Prozent. Die LLI hält laut eigenen Angaben durchgerechnet 10,2 Prozent an der börsennotierten BayWa AG.

Der in Milliardenhöhe verschuldete BayWa-Konzern, der in Österreich maßgeblich an der Lagerhaus-Mutter RWA beteiligt ist, hat kürzlich ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben. Der größte BayWa-Aktionär mit 33,8 Prozent, eine Beteiligungsgesellschaft der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken, hat bereits am Mittwoch eine Finanzspritze für den Agrarkonzern angekündigt.

Der deutsche Autozulieferer ZF Friedrichshafen will bis Ende 2028 bis zu 14.000 der 54.000 Stellen in Deutschland streichen. Das teilte der Konzern heute in Friedrichshafen mit.

Nicht nur in der Produktion, sondern auch in der Verwaltung und der Entwicklung sollen Jobs wegfallen – soweit möglich sozialverträglich, mit Altersteilzeit und Abfindungsprogrammen. In Österreich sind für das Unternehmen an den Standorten Lebring, Steyr und Wien etwa 800 Beschäftigte tätig.

Das hoch verschuldete Unternehmen hat sich erst im Frühjahr ein strenges Sparprogramm auferlegt. Heuer und im kommenden Jahr sollen die Kosten weltweit um etwa sechs Mrd. Euro gesenkt werden, hieß es im Februar. Damit will sich ZF eine bessere Position verschaffen, um den weiteren Wandel zur E-Mobilität ab 2026 anzugehen.

Betriebsrat kündigt Widerstand an

Der ZF-Gesamtbetriebsrat kündigte Widerstand gegen den geplanten Stellenabbau des Konzerns an. „Wir werden um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen“, teilte ZF-Betriebsratschef Achim Dietrich mit. Die Ankündigung schüre Ängste, „wo wir eigentlich den vollen Einsatz für die Belieferung der Kunden, der Bewältigung der Rezession und der Transformation brauchen“.

Chronik

Die Zahl der Toten auf den Philippinen durch Taifun „Gaemi“ steigt. Mindestens 33 Menschen kamen bei Erdrutschen und Sturzfluten im Zuge des schweren Tropensturms ums Leben, wie aus Mitteilungen verschiedener Polizeistationen hervorging. Allein in der heftig betroffenen Hauptstadt Manila starben demnach fast ein Dutzend Menschen.

Zeitweise stand in den vergangenen Tagen das Wasser in Manila meterhoch in den Straßen. Mittlerweile seien die Wassermassen größtenteils abgeflossen, sodass langsam das ganze Ausmaß der Schäden klar werde, sagten Augenzeugen. Einige Gebiete der Hauptstadt waren zeitweise nicht zugänglich gewesen.

Dem Katastrophenschutz zufolge sind in dem südostasiatischen Inselstaat mehr als 1,3 Millionen Menschen von den Folgen schwerer Unwetter betroffen. Nach Angaben des philippinischen Wetterdienstes PAGASA hatte „Gaemi“ zuletzt den Südwestmonsun, der bereits seit dem 11. Juli heftige Niederschläge gebracht hatte, noch verstärkt. Rund 210.000 Menschen sind obdachlos und wurden in Evakuierungszentren untergebracht.

Von den Philippinen war der Sturm gestern weiter nach Taiwan gezogen, wo es ebenfalls Todesopfer gab, und anschließend nach China. Hier wurden vorsorglich mehr als 150.000 Menschen in Sicherheit gebracht.

Die Philippinen werden jedes Jahr von durchschnittlich etwa 20 Taifunen getroffen. Der bisher schlimmste Sturm, „Haiyan“, hatte im November 2013 mehr als 6.300 Menschen das Leben gekostet.

Science

Zwei Wochen nach der Panne bei der Falcon 9 von SpaceX ist die Rakete wieder für startklar erklärt worden. Die Rakete dürfe ihre „Flugoperationen wieder aufnehmen“, teilte die US-Flugaufsichtsbehörde (FAA) gestern mit. SpaceX-Chef Elon Musk meinte, das bei der Panne aufgetretene Flüssigsauerstoffleck sei durch einen Riss in einer mit einem Drucksensor verbundenen Leitung verursacht worden.

Die Panne an der Falcon 9 hatte dazu geführt, dass die an Bord befindlichen 20 Satelliten für Musks Satelliteninternetdienst Starlink nicht in einer hoch genug gelegenen Umlaufbahn ausgesetzt werden konnten. Sie wurden in einer niedrigeren Umlaufbahn platziert und verglühten beim Wiedereintritt in die Atmosphäre.

Letzte größere Panne 2016

Die Falcon 9 gilt eigentlich als sehr zuverlässig. Die zuvor letzte größere Panne hatte sich im September 2016 ereignet, als die Rakete auf der Startrampe explodierte. Insgesamt sind Falcon-9-Raketen bereits 364-mal erfolgreich gestartet, im Auftrag der US-Raumfahrtbehörde (NASA) transportieren sie regelmäßig Astronauten und Nachschub zur Internationalen Raumstation (ISS).

Zum jüngsten Vorfall erklärte die FAA nun, dass dadurch keine Gefährdungen der „öffentlichen Sicherheit“ entstanden seien. Ihre Freigabe für die Wiederaufnahme der Starts verband die Behörde aber mit dem Hinweis, dass ihre Untersuchung der Panne noch nicht abgeschlossen sei.

Beim Start der Falcon 9 am 11. Juli vom Weltraumbahnhof Vandenberg im US-Bundesstaat Kalifornien hatte die erste Stufe der Rakete noch ohne Probleme gezündet und war nach der Abkopplung von der zweiten Stufe zur Erde zurückgekehrt. Bei der zweiten Raketenstufe kam es durch das Flüssigsauerstoffleck jedoch zu Antriebsproblemen.

Kultur

Es ist eine symbolische Geste in Zeiten des Krieges: Das Welterbekomitee der Weltkulturorganisation UNESCO beschließt, das Kloster des Heiligen Hilarion im Gazastreifen auf die Liste des Weltkulturerbes zu setzen. Außerdem kommt das in byzantinischer Zeit gegründete Kloster auf die Liste des gefährdeten Weltkulturerbes.

Angesichts der unmittelbaren Bedrohung im Zusammenhang mit dem Konflikt im Gazastreifen habe das Welterbekomitee auf ein Dringlichkeitsverfahren zurückgegriffen, teilte die Organisation mit. Damit werde sowohl der außergewöhnliche universelle Wert des Klosters anerkannt als auch die Pflicht, es angesichts drohender Gefahren zu schützen.

Erste Klostergemeinschaft

Das Kloster des Heiligen Hilarion, auch als Tell Umm Amer bekannt, wurde vom Heiligen Hilarion gegründet und beherbergte die erste Klostergemeinschaft im Heiligen Land.

An der Kreuzung der wichtigsten Handels- und Austauschrouten zwischen Asien und Afrika gelegen, stellte es laut UNESCO ein Zentrum des religiösen, kulturellen und wirtschaftlichen Austauschs dar und veranschaulichte den Wohlstand der Wüstenklosterstätten der byzantinischen Zeit.